Im letzten Vierteljahrhundert hat sich das Bewusstsein vieler Menschen auf die Umwelt bezogen. Themen wie der Klimawandel wurden auch in der Politik immer wichtiger. In Deutschland werden fast 40 % der Energie für den Bau und die Instandhaltung von Gebäuden aufgewendet. Immer mehr neue Gesetze zielen darauf ab, diesen Anteil zu reduzieren. 40 % der gesamten Abfälle stammen aus dem Bausektor. Im Vergleich zu 875 kg Haushalts- und Gewerbeabfällen pro Person fallen in der BRD 3500 kg Bauabfälle pro Einwohner und Jahr an.Ein Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Bauwesen könnte im Strohballenbau liegen. Aus dem Nebenprodukt des Getreideanbaus können tragende Wände hergestellt werden. Auch Holzbinder können mit Strohballen ausgefüllt werden.2009 hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für einen Wärmedämmstoff aus „Baustrohballen“ erteilt, allerdings nur für nicht tragende Konstruktionen und nur unter Einhaltung dieser Zulassung. Weitere allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen sind in Vorbereitung, und auch andere Länder wie die Vereinigten Staaten, Österreich, Frankreich und die Schweiz sind dabei, einheitliche Regeln für das Bauen mit Strohballen zu erlassen. Die Vorteile gegenüber anderen Bauweisen sind der geringe Energieaufwand für die Herstellung und die meist regionale Verfügbarkeit des Rohstoffs. Weitere Vorteile der Strohballenbauweise wären wie folgt zu nennen:

  • Toxische Unbedenklichkeit – Biologische Abbaubarkeit
  • Niedrigerer Preis
  • Förderung der regionalen Wirtschaft
  • Tragende Konstruktionen mit statischer Funktion möglich
  • Einfache Handhabung (Möglichkeit der Selbstmontage)
  • Geringe Wärmeleitfähigkeit (Passivhausstandard)

Derzeit erarbeitet der Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. (FASBA) allgemeine Regeln für das Bauen mit Strohballen. Leider gibt es noch erheblichen Klärungs- und Forschungsbedarf. Auch die genannten Vorteile werden noch erforscht. Eine verbleibende Forschungslücke ist u.a. die Verklebung von verschiedenen Putzen auf Strohballen. Diese Forschungslücken sollen im Rahmen dieser Bachelorarbeit durch praxisnahe Laborversuche geschlossen werden, wobei folgendermaßen vorgegangen wird: Zu Beginn wird die Aufgabenstellung beschrieben. Anschließend werden die Baustoffeigenschaften beschrieben.Die Versuche sind in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil wird erklärt, wie die Probekörper hergestellt werden. Im zweiten Teil werden die Versuche zur Bestimmung der Festigkeit der Probekörper durchgeführt. Es folgt die Zusammenstellung aller Versuche, eine Auswertung und die abschließende Beurteilung.

Verfasser: Noah Wolfgang Ehlers, Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin
Datum: 01. Oktober 2012


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#BUILDING PHYSICS#Earth Plasterer#straw bale