In dem vorliegenden Beitrag wurde über Neuerungen bei der Ertüchtigung von Bestanddeckenkonstruktionen berichtet. Dabei wurde das Vorgehen zur Erlangung allgemeiner bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweise beschrieben. Aufgrund der fehlenden Extrapolationsregeln für die Befestigung an Decken mit ebener Deckenuntersicht wurde über neuere Brandversuche berichtet, mit denen der Nachweis zum einen von Unterdeckenkonstruktionen zur brandschutztechnischen Ertüchtigung von Flachdecken und zum anderen von Befestigungsmitteln in Hohlsteinen als Bestandteil einer Unterdeckenkonstruktion erfolgen sollte. Dabei sollte so nah wie möglich an den brandschutztechnisch kritischen Prüfrandbedingungen festgehalten werden. Die Versuchsreihe zeigte aber auch, dass die Ergebnisse von Normbrandprüfungen in der Regel deutlich auf der sicheren Seite liegen. Im vorliegenden Fall konnte durch die spezifische Prüfung eines Bauteils gezeigt werden, dass durch das Abwandeln der Randbedingungen (in diesem Fall maßgeblich die Reduzierung der Last aufgrund der Konstruktionsrandbedingungen für den gewählten Rohdeckentyp) deutlich günstigere Ergebnisse für eine Konstruktion erzielt werden können. Dabei wurde der Einfluss der Einbaurandbedingungen auf ein möglichst geringes Maß reduziert.

Die Ergebnisse bestätigen im vorliegenden Fall aber auch bisher erfolgte gutachterliche Bewertungen auf Basis einer Vielzahl von Versuchen eines Plattenmaterials in verschiedenen Konstruktionen. Dieses kann naturgemäß nicht pauschal für weitere Konstruktionen erfolgen. Das Vorgehen zur Erlangung eines bauaufsichtlichen Nachweises zeigt allerdings auch, dass zum prüftechnischen Nachweis baupraktisch relevanter Details ein im Vergleich zu frühen Zeiten deutlich höherer Aufwand betrieben werden muss. Allerdings ist dieses auch im Rahmen von europäischen Produktnormen ähnlich, da diese meistens ebenfalls keine oder nur sehr begrenzte gutachterliche Bewertungen zulassen.

Daher müssen sich wahrscheinlich alle Beteiligten (Hersteller wie auch Prüfin-stitutionen) auf deutlich komplexere Prüfprogramme und Prüfaufbauten in der Zukunft einstellen.

Autoren: Kampmeier, Björn; Wachtling, Judith
Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB)
Materialprüfanstalt für das Bauwesen (MPA) Braunschweig, 2012

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