Mit Strohballen lassen sich umweltfreundliche, hoch wärme- und schallgedämmte, kostengünstige Wohngebäude einfach errichten. Dabei kann das Baumaterial als maschinell gepresster Ballen im Prinzip „direkt vom Feld nebenan“ verwendet werden. In Deutschland ist jedoch wenig über den Strohballenbau bekannt. Es gibt etwa ein Dutzend Wohnhäuser, die in unterschiedlichen Bauweisen und Dimensionen errichtet wurden. Bei fast allen errichteten Gebäuden übernehmen die Strohballen keine Stabilitätsaufgaben. Bei der tragenden Anwendung von Strohballen sind in Gebäuden, die Strohballen „allein“ tragen, im wesentlichen keine weiteren tragenden Bauteile zu verwenden.
Daher sollten solche Gebäude relativ einfach und kostengünstig zu erstellen sein. Für diese Art des Bauens gibt es keine anerkannten Regeln der Technik, Strohballen sind auch kein geregeltes Bauprodukt. Ziel des Projektes ist es, soweit wie möglich Grundlagen für die bauaufsichtliche Anerkennung und Festlegung der Bauweise zu schaffen. Im Rahmen des Projektes „Tragende Konstruktion“ werden elastomechanische und rheologische Untersuchungen an einzelnen Ballen und Strohballenwänden durchgeführt. In Zusammenarbeit mit anderen Projektbeteiligten soll auf Basis der Untersuchungen ein „genehmigungsfähiges“ Gebäude entworfen und optimiert werden.
Autoren: Prof. Dr.-Ing. Ireneusz Danielewicz, Dr. rer. nat. Cornelia Fitz, Dr. rer. nat. Wolfgang Hofbauer,
Dipl.-Ing. Marc Klatecki, Dr.-Ing. Benjamin Krick, Dipl.-Biol. Nicole Krüger, Dr.-Ing. Martin Krus,
Prof. em. Dr.-Ing. Gernot Minke, Dr.-Ing. Frank Otto, Dipl.-Ing. Architekt Dirk Scharmer, Dipl.-Ing.
Wolfgang Teuber
Ort und Datum: Holzkirchen, Kassel, Magdeburg, Oberursel, Sieben Linden, 24. September 2008
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