Die vorliegende Arbeit untersucht die Konstruktionsweisen im Strohballenbau hinsichtlich ihres Wärmedämmverhaltens mit Hilfe der Thermografie. Dazu wurden Innen- und Außenthermografiemessungen von neun Strohballenhäusern unterschiedlicher Bauweisen in Nord- und Ostdeutschland gemacht. Die Schwerpunkte wurden hierbei auf die Wandkonstruktionen einerseitsund auf ausgewählte Konstruktionsdetails andererseits gelegt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, ob beim Bau von Strohballenhäusern Wärmebrücken entstehen, die nicht allein auf den Dämmstoff Stroh zurückzuführen sind, sondern die von der Art der Ausführung beim Komprimieren, beim Stopfen, bei der Luftdichtung oder beim Feuchteschutz abhängig sind. Darüber hinaus wurde überprüft, ob es potentielle Wärmebrücken gibt, die unter Laborbedingungen nicht auftraten oder die bei den bisherigen theoretischen Überlegungen vernachlässigt wurden.

Mit Hilfe der Thermografie konnte gezeigt werden, dass alle untersuchten Wandkonstruktionen von Strohballenhäusern sehr gute Wärmedämmeigenschaften aufweisen. Die Konstruktionen mit innen stehenden Holzständern und die lasttragende Bauweise zeigen dabei etwas homogenere Temperaturverteilungen als die Bohlenständerbauweise und die TJI-Trägerkonstruktion. Die Thermogramme zeigen ebenfalls, dass die bisherigen – relativ aufwendigen – Bemühungen bei der Luftdichtung sowie beim Komprimieren und Stopfen von Strohballenwänden aus wärmedämm-technischer Sicht gerechtfertigt sind. Kritische Wärmebrücken, die nur in Ausnahmefällen auftraten, sind vermutlich auf Verarbeitungsfehler bei der Luftdichtung zurückzuführen. Von innen nach außen durchgehende Holzbalken stellen – bei korrekter Luftdichtung – in der Regel keine kritischen Wärmebrücken dar. Probleme mit Feuchtigkeit konnten bei keinem der untersuchten Strohballenhäuser festgestellt werden.

Autor: Hemke, Ole

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